“Es kostete mich Jahre, um einen perfekten Stern herzustellen”
Antwerpen
Diamantschleifer Pieter Bombeke ist ein Außenseiter in einer konservativen Branche. So experimentiert der begeisterte Fachmann mit neuen Schleifformen für Diamant. Nach jahrelangem Versuchen ist es ihm gelungen, einen perfekten Mercedesstern in einen runden Diamant zu schleifen. “Das Resultat ist fabelhaft und wir haben Bombeke also kontaktiert”, sagt Mercedes-Benz Belgium. “Vielleicht kommt es zu einer Zusammenarbeit”, hofft Pieter.
Filip Marsboom
Pieter Bombeke hat sich in der Diamantbranche die Sporen verdient. So arbeitete er bis vor fünf Jahren noch als Schleifer in Deutschland. “Schließlich bin ich nach Antwerpen zurückgekehrt und habe hier meinen Betrieb Maverick Gems Antwerp gegründet”, erzählt Pieter. Das amerikanische Wort “maverick” kann man übersetzen als “Freidenker” und das ist ganz charakteristisch für den 54-jährigen Antwerpener. “In der Diamantbranche gibt es eine kleine Menge von klassischen Schleifformen”, erklärt er. “Seit Jahrzehnten arbeiten Schleifer überall auf der Welt auf diese Weise. Wenn man mit etwas neuem kommt, fällt das gleich auf.
MERCEDESSTERN
Auffallen tut der Mercedesstern den Pieter in einen runden, kleinen Diamant geschliffen hat auf jedem Fall. „Es hat mich Jahre gekostet, den perfekten Stern schleifen zu können. 1994 fragte einer mich, ob ich imstande war so etwas zu tun. Mehr brauche ich nicht, um gleich mit der Arbeit anzufangen. Nur diesmal gelang es mir nicht. Jedoch konnte ich schon ziemlich schnell nach diesem Gespräch einen Diamant derart schleifen, dass man darin einen Stern sah, aber der war viel zu dick und sah gar nicht aus wie der Mercedesstern den ich herstellen möchte. Erst im Jahre 2000 setzte ich meine Suche fort. Diesmal ist es mir gelungen. Bemerken Sie: der Dreipunktstern den man sieht, ist nicht in oder auf den Stein geschliffen, sondern ist ein reiner Spiegeleffekt.” ”Er ist allerdings sehr schön”, sagt Helen Van Nuffelen, Wortführerin von Mercedes-Benz Belgium. “Als wir damals erfuhren, dass Pieter Bombeke einen Mercedesstern hergestellt hatte, haben wir einen Termin mit ihm ausgemacht und ihn für unsere Betriebszeitung interviewt. Vorläufig haben wir mit ihm noch keine konkreten Vereinbarungen getroffen.”
PATENT
“Inzwischen habe ich diese Schleifart eintragen lassen”, sagt Pieter. “Und zusammen mit der HRD (Oberste Verwaltung für Diamant, Antwerpen) betrachte ich jetzt, ob ich die Erfindung zum Patent anmelden kann. Ich weiß, dass das Mercedeslogo eine geschützte Handelsmarke ist.” Was geschieht jetzt mit den zwei Diamanten, dem dreieckigen und dem runden Diamant, mit dem darin geschliffenen Mercedeslogo? “Das sind meine Steine”, antwortet Pieter. “Ich weiß noch nicht was ich damit tun werde.”
“Solange Bombeke keine kommerziellen Absichten verfolgt, haben wir kein Problem damit”, sagt Mercedes.
Übersetzung © M. Vijt
miavijt@telenet.be